VDV: "Mindestlohn: Zahlreiche Taxibetriebe in ihrer Existenz bedroht"

Der flächendeckende Mindestlohn wird viele Unternehmen weiter in ihren Lohnkos- ten belasten. Besonders empfindlich treffen wird die Einführung unter anderem das Taxi- und Mietwagengewerbe. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hatte deshalb gemein- sam mit dem Verband des Verkehrsgewerbes Rheinland (VDV) zu einer Informationsveran- staltung eingeladen.

Rund 120 Unternehmensvertreter informierten sich am Dienstag über die bevorstehenden Auswirkungen. Bei der Veranstaltung wurde deutlich: Der Mindestlohn bedroht einige Taxibe- triebe sogar in ihrer Existenz. „Die starren Vorgaben des Gesetzesentwurfs verursachen in der Branche eine Lohnkostensteigerung um bis zu 25 Prozent“, so Guido Borning, stellvertreten- der Geschäftsführer des VDV. Das Gesetz zum branchenübergreifenden Mindestlohn von 8,50 Euro soll voraussichtlich im Herbst dieses Jahres beschlossen werden.

Die Taxi-Branche steht dann auch deshalb vor einer besonderen Herausforderung, weil die Unternehmen bei ihren Preisen an die von den jeweiligen Kommunen vorgegeben Fahrttarife gebunden sind. „Ob diese entsprechend schnell angepasst werden, ist mehr als fraglich“, so IHK-Verkehrsreferentin Daniela Breuer. „Mehrkosten können nicht mehr weiter von den Un- ternehmen aufgefangen werden“, sagte VDV-Vertreter Gerd Gutendorf, selbst Taxi-Unterneh- mer. In jedem Fall stehe fest: Taxifahrten werden künftig teurer. „Wir müssen aber alles tun, damit sie nicht zum Luxus werden.“

Gutendorf fürchtet, dass das Gewerbe Kunden verlieren wird, weil diese nach Alternativen suchten. Daniela Breuer rät daher allen Taxi- und Mietwagenunternehmern, sich gründlich auf die Einführung des Mindestlohns vorzubereiten. Auch Gerd Gutendorf betonte: „Taxi- und Mietwagenunternehmen müssen jetzt schon aktiv werden und unter anderem Disposition und Arbeitsverträge anpassen, damit sie nach der Einführung des Mindestlohns im Januar 2015 überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten können.“

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvia (Dienstag, 09 September 2014 11:01)

    Mit dem Mindestlohn hätte man eigentlich den Menschen helfen sollen, aber dies scheint alles andere als der Fall zu sein, wie man an diesem Beispiel sehen kann. Bisher habe ich immer gedacht, dass das ein ganz wichtiger Schritt ist, aber hier muss sich noch einiges mehr tun, um den Menschen endlich eine Hilfe zu sein, zumal hier bei vielen noch nicht einmal eine Grundsicherung im Alter entsteht, geschweige denn später einmal im Rentenalter.