Leserbrief: Wie Politiker rechnen können oder die "Kreisur des Quadrates"

…..oder hieß es umgekehrt? Ich weiß es gar nicht mehr. Hab da in Geometrie und Mathe nicht so aufgepasst. Oje, da hab ich ja doch etwas mit den Gesetzgeberianern / innen gemeinsam.


Da waren die Politiker, Richter, Anwälte, Gewerkschaftler etc. welche mithalfen das Mindestlohngesetz zu entwerfen bestimmt Taxi fahren.


Damals, als wir noch Studenten hatten, welche in höchster Dankbarkeit ihr Studium mit dem Taxi finanzieren durften, war es doch der einzige „Job“, welcher flexibel genug war sich den Studienzeiten anzupassen und wo man auch noch was in der Tasche hatte. Gleich!


So mancher verfiel „dem taxeln“ und musste Semester nachholen, weil man lieber Taxi fuhr als zu studieren. Das waren noch Zeiten.


Wer hatte denn damals nach Stunden gefragt?


Wie könnt ihr die Kuh, die Euch die Milch gab, jetzt wo ihr sie nicht mehr braucht, schlachten?


So etwas Undankbares. Hätten wir das nur  gewusst, wir hätten Euch zu Aldi geschickt, Regale einräumen.


Aber nein, ihr liebtet sie auch, unsere „taxlerische Freiheit“, das Ungebunden sein, das Geld verdienen dürfen.


In Ihrer blindwütigen, gesetzgeberischen Art alles bis ins Kleinste zu reglementieren, um auch ihre Daseinsberechtigung zu festigen, hat „das Gesetzgeberin“ nun mal eben ohne nachzudenkenrechnen dieses Mindestlohnungeheuer auf uns Taxler gehetzt.


„Ihr zahlt 8,50 € bei maximal 9 Stunden Arbeitszeit, rund um die Uhr, egal ob sich das rechnet oder nicht, basta!


Ach so….Wer unsere Zahlen kennt, weiß auch, dass die prognostizierten 25 % Arbeitsplatzverlust bei Weitem nicht ausreichen.


Da wird wohl mindestens jeder zweite Arbeitsplatz draufgehen und die Taxen werden unter der Woche nachts stehen. Aber halt, geht ja auch nicht. Betriebspflicht !!!


Da war doch was! Die Quadratur des Kreises eben, frei nach dem Motto:


Diejenigen, die das Unmögliche fordern, erreichen wenigstens das Mögliche!


Aber Moment mal, das Mögliche hatten wir Taxiunternehmer und Fahrer / innen doch schon „ohne Euch“ möglich gemacht.


Er hat funktioniert – unser Taximarkt, bevor Ihr darin herumgestochert habt.


Was habt Ihr eigentlich gegen die Taxirianer? Aufgezwungener Mindestlohn ob der Fahrer ihn will oder nicht, Arbeitszeitbeschneidung (Übrigends: wenn wir am Halteplatz stehen und warten, ist das keine Arbeit, das dürft ihr einem glauben, der schon 34 Jahre aufm Bock sitzt, das ist ermüdender als Fahren), Fiskaltaxameter um den letzten aller Cents heraus zu quetschen und dann lasst Ihr noch die Uber-Geier und Konsorten auf uns los, weil Ihr Angst vor der Prozesslawine habt, die durch Milliarden von Euro abgesichert ist.


Um jedoch den Gesetzgebungswahn dennoch zu befriedigen, hauen wir mal den Leuten den Mindestlohn auf die Backe, die haben ja nicht Goldman und Sachs oder Google im Rücken, die klagen nicht.


Die haben ja keine Zeit mehr, da sie ihr Taxi wieder selbst bewegen müssen. Den Rest der Zeit steht es eben.


Bisher bekam man auch mitten in der Nacht oder sonntags mittags eine Taxe, wenn man eine brauchte. Und man braucht sie immer, oder fährt jemand zum Spaß mit dem Taxi herum?


Das wird bald vorbei sein, wenn das Bereitstellen der Taxen mehr kostet als es bringt. Unwirtschaftlich ist eben. Aber da sind wir ja wieder beim Rechnen….Mathevorlesung…erinnert Ihr Euch?


Hättet Ihr uns doch einfach mal unternehmen lassen und uns nicht dazwischen wurschteln, hättet Ihr uns Jobs schaffen lassen, in denen nur zu oft Ungelernte etwas leisten konnten und nicht dem Staat auf der Tasche lagen.


Die werden jetzt bald kommen und die Hand aufhalten, denn wir, wir können sie nicht mehr beschäftigen. Dann gehen sie eben hartzeln statt taxeln.


Also Taxi steht, weil unrentabel. Dann brechen ja die Umsätze ein und Ihr bekommt weniger Steuern als das erhoffte Mehr, welches Ihr uns auszuquetschen versuchtet.


Zusätzlich die Belastung der 100000 arbeitslosen Fahrer / innen, welche nicht mehr beschäftigbar sind, gibt zusammen:


Weniger Steuern plus Mehrausgaben für Arbeitslosengeld incl. Hartz4 macht ein Plus von:  „viel Minus“ !


Gut gemacht! ……..oder doch nicht? Dabei ist Addieren die leichteste aller Mathematik Genres.


Mal wieder gefehlt bei der Mathevorlesung, damals, als Ihr noch Studenten wart und Taxi gefahren seid….


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Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.


Der Mindestlohn ist genauso unmöglich wie das Verlangen einer Frau, dass man ihr Alter vergessen, sich aber immer an ihren Geburtstag erinnern soll.


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Ralf Senck Dipl.-Ing. (FH)


1. Vorsitzender der Taxi-Zentrale Ludwigshafen e.V.


- Mitglied der AFD im Landesverband Rheinland-Pfalz -


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Kommentare: 1
  • #1

    Bernd Alex (Mittwoch, 24 September 2014 15:21)

    Hallo Kollege Ralf Senck,

    wirklich ein toller Artikel, den sollte in dieser Ausführung jeder verstehen. Das Schlimme dabei ist, dass viele Taxiunternehmer es noch nicht verstanden haben und endlich gegen steuern. Also die Preise anheben, neue Verträge mit den Krankenkassen schließen und natürlich jetzt schon Fahrern kündigen (weil wir das müssen). Alles und überall wird im neuen Jahr durch den Mindestlohn teurer. Warum gerade so ausgetan wird, dass es nur bei den Taxipreisen sein wird, hängt wohl sicherlich mit der Lobby zusammen, die nicht vorhanden ist.

    Bernd Alex
    Taxi Alex Gera